Da eine große Anzahl verschiedener Servanten existiert, der eigentliche Zweck aber im Grunde genommen derselbe ist, so wollen wir Ihnen die Anwendung ans Herz legen. Die Erklärung liegt eigentlich im Namen selbst: das Wort „Servante“ ist aus dem Lateinischen „servare“, zu Deutsch „aufbewahren“ entstanden und sagt im Grunde genommen alles aus. Der Künstler braucht also die Servante, um Gegenstände aufzubewahren, die er später unbemerkt herbeiholen will, oder auch, um Gegenstände inmitten der Handlung unbemerkt auf die Servante fallen oder verschwinden zu lassen.
Ferner benötigt man die Servante auch zum Vertauschen verschiedener Gegenstände. Der einfachste Griff, um einen Gegenstand von der Servante unbemerkt fortzunehmen ist Folgender: Der Zauberkünstler legt seinen Zauberstab so auf den Tisch, dass das eine Ende in der Nähe des betreffenden Gegenstandes legt. Nimmt der Künstler im Laufe seines Vortrags den Zauberstab wieder auf, so ergreift er gleichzeitig den auf der Servante liegenden Gegenstand und hält ihn vorborgen in der Hand, mit der er scheinbar nur den Zauberstab aufgenommen hat.
Auf ähnliche Weise lässt der Künstler einen Gegenstand verschwinden. Natürlich sind in beiden Fällen nur kleinere Gegenstände, wie Münzen, Kugeln, Eier, Karten etc. gemeint. Er changiert vorerst beispielsweise eine Münze, das heißt, der Zauberer legt sie scheinbar von seiner rechten in die linke Hand, behält sie also tatsächlich in der rechten, mit der er den auf dem Tisch liegenden Zauberstab aufnimmt und die in der Hand verborgen gehaltene Münze auf die betreffende Servante gleiten lässt.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass das Changieren täuschend ausgeführt werden muss. Die Haltung der linken Hand muss absolut natürlich aussehen, ebenso darf man nicht bemerken, dass in der rechten Hand die Münze etc. noch verborgen ist. Dies bewerkstelligt man am besten dadurch, dass man beim scheinbaren Hineinlegen des Gegenstandes in die linke Hand diesen in den Handteller der rechten Hand hineindrückt und ihn hier mit den Daumenmuskeln festhält, ohne jedoch der rechten Hand hierbei eine gezwungene Haltung zu geben.
Doch nun zur Servante selbst zurück. Sie ist stets, egal welchem Zweck sie dient, so befestigt, dass sie der nichtsahnende Zuschauer unmöglich bemerken kann. Also an der hinteren Seite eines Tisches, Stuhles etc.
Die Brettservante
Sie besteht aus einem mit schwarzem Samt bezogenen Brett, das an der hinteren unteren Leiste eines Tisches festgeschraubt ist. Auf der Servante selbst liegen Gegenstände, die der Künstler im Laufe seiner Vorstellung erscheinen lassen will. Bei kleinen, schnell improvisierten Vorstellungen, genügt eine derartige Servante vollkommen. Vergessen darf der Künstler natürlich nicht, vorne eine möglichst tief herabhängende Decke über den Tisch zu breiten, damit die Servante nicht zu bemerken ist. Bei speziell angefertigten Zaubertischen, besonders bei dem sogenannten Mitteltisch, ist die Vorrichtung zwar eine ähnliche, jedoch lässt sich das Brett mittels Scharniere hochklappen. Der Zauberkünstler kann also Zuschauer auf die Bühne holen und sogar hinter den Tisch treten lassen, ohne dass sie die Vorrichtung bemerken, weil das Brett dann selbstverständlich hochgeklappt und verhangen ist. Im Übrigen ist es angebracht, der Servante eine Holzumrahmung zu geben, damit die darauf stehenden Gegenstände nicht so leicht herabfallen können. Wie bei allem, so kommt es auch bei der Servante darauf an, dass sie praktisch konstruiert ist, und so brachten dann die Hersteller Servanten in den Handel, die man schnell und ohne den Tisch zu beschädigen, überall befestigen kann. Da Nägel, Klemmschrauben etc. stets sichtbare Zeichen zurücklassen, so blieb das einzige Befestigungsmittel in diesem Falle die Tischklammer, und hat sich diese mit Erfolg bewährt.
Die Netzservante
Sie besteht im Prinzip aus einem Rahmen, in dem ein schwarzes Netz eingespannt ist, wobei vermieden wird, dass ein hineinfallender Gegenstand ein Geräusch verursacht. Diese Servanten gibt in allen erdenklichen Formen, als viereckig zum Aufnehmen größerer Gegenstände, halbkreisförmig für Handschuhe, Münzen etc., ganz rund für Kugeln, Eier usw. Alle Varianten jetzt schon genau zu beschreiben, würde zu weit führen, und wir werden die betreffenden Servanten an passender Stelle eingehend erläutern.
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