Der Zauberkünstler schüttet verschiedenfarbigen Sand in eine Wasserschale, vermischt ihn, und holt nach und nach die jeweilige Sandfarbe aus dem Wasser.

Auf einem Teller präsentiert der Zauberkünstler Sand, der in vier verschiedenen Farben gefärbt ist, und lässt ihn von einem Zuschauer eingehend prüfen. Dann rührt er in einer mit Wasser gefüllten Schale herum, damit sich die Farben gut untereinander mischen. Danach holt er jeweils leergezeigten Händen jede gewünschte Farbe trocken aus der Wasserschale hervor.



Der für dieses Kunststück verwendete Sand wird folgendermaßen präpariert: Man zerreibt einen gelben oder weißen Mauerstein zu Staub, sodass keine Körner mehr darunter sind. Kleine Stücke legt man in Wasser und walzt sie mit einem runden Gegenstande ganz fein. Danach lässt man sie wieder trocknen.



Drei Teile dieses bearbeiteten Sandes werden dann mit blauer, beziehungsweise roter und grüner Anilinfarbe gefärbt, indem man den Sand so lange kochen lässt, bis die Flüssigkeit verdunstet ist.



Am besten färbt man einen Teil nach der Farbe des Mauersteins und zwei Teile in beliebigen Farben, für die vierte Farbe zerreicht man gleich ein Stück roten Mauerstein. Letzteres, weil die gebrannten Tonfarben unverwüstlich sind, wohingegen die Anilinfarben mit der Zeit verblassen.



Nachdem man den Sand auf diese Art und Weise gefärbt hat, lässt man ihn in einem Backofen einige Zeit trocknen. Danach setzt man jeder Farbe des Sandes einige Tropfen Öl hinzu und rührt den Sand kräftig durch, damit alle Teile ein wenig Öl anziehen. Die optimale Menge findet man leicht heraus.



Bei guter Mischung lässt sich der Sand in Kügelchen zusammendrücken und läuft wieder trocken aus der Hand, wenn man ein solches Kügelchen zwischen den Fingern zerreibt. Klappt das noch nicht, so muss noch etwas Sand hinzugesetzt werden. Lässt er sich dagegen nicht zusammendrücken, so muss noch Öl hinzugegeben werden.



Statt des Öls kann auch Stearin oder Wachs verwendet werden. Nimmt man Wachs, so erwärmt man den Sand auf einem Backblech und vermischt ihn anschließend mit dem Wachs.



Eine noch bessere Präparation könne die sein, bei der man gelbes Wachs und weißen Sand verwendet, der letztere wird mit in Spiritus aufgelöster Anilinfarbe präpariert. Dann erwärmt man den Sand und gibt eine entsprechende Menge Wachs hinzu. Dies muss unter ständigem Umrühren geschehen.



Die so präparierte Masse ist dann für das Zauberkunststück verwendbar. Von dem nach einer beschriebenen Vorgehensweise präparierten Sand stellt der Zauberkünstler von jeder Farbe ein gefülltes Weinglas auf einen Teller, wobei er beachten muss, dass die Farben getrennt bleiben.



Nachdem der Künstler nun Wasser in eine undurchsichtige Schale gegossen hat und die Schade vom Publikum untersuchen ließ, nimmt er eine Farbe des Sandes vom Teller, taucht ihn in das Wasser und drückt ihn vorsichtig am Rand des Bodens fest. So verfährt er ebenfalls mit den übrigen drei Farben. Die Entfernung der Klümpchen voneinander muss jedes Mal die gleiche sein.



Danach vermengt er scheinbar durch Umrühren die vier Farben miteinander, in Wirklichkeit jedoch setzt der Zauberer nur die Oberfläche des Wassers in gleichmäßige Bewegung, wodurch der am Boden der Schale haftende Sand nicht aus seiner Position gebracht wird.



Dann lässt der Künstler vom Publikum eine Farbe bestimmen und, da er ja weiß, wie die Farben in der Schale geordnet sind, so kann er jedes Mal die gewünschte Farbe herausholen. Die Sandkügelchen zerreibt er unmerklich und lässt den Sand trocken aus seiner Hand herausrieseln.